Damit die Musik Flügel bekommt
Kreismusikschule kann sich zum Jubiläum über viele Spenden freuen
Wolgast (AK/olm). 65 Jahre alt und doch kein bisschen eingerostet, sondern jung wie am ersten Tag: Mit einer Feststunde am Vormittag und einem Konzert ehemaliger Schüler am Abend feierten viele Gratulanten am Freitag den Abschluss des Jubiläumsjahrs der Kreismusikschule Wolgast-Anklam. An Ruhestand denkt hier trotz der 65 Jahre niemand. Zum Glück!
Denn schließlich handelt es sich bei dem gefeierten Jubilar um eine höchst lebendige Einrichtung, an der gegenwärtig 1229 Mädchen und Jungen ein Instrument erlernen, die eigene Stimme schulen oder verschiedene Tänze einstudieren. Wie viel Spaß und Erfolg sie dabei haben, konnten die Gäste aus Politik, Wirtschaft sowie von befreundeten Schulen bei der der Festveranstaltung an den gelungenen Vorträgen der auftretenden Solisten und Ensembles ablesen. Melanie Schultz, Janine Richter, Franz Guddat, Charlotta und Josefine Beyrich, Uly Krause, Xenia Quadt, Heidi Labahn, Benjamin Bade, Paul Börrnert, Freya Zorn, Jessica Behn, Kati Prager, Max Blücher, Magdalena Reinbrecht und Ole Berndt zeigten das ganze Spektrum von klassischen Streicher-Stücken über Akkordeon-Musik bis zu lateinamerikanischen Gitarrenklängen, einer Klaviersonate sowie Klezmermusik und Blues.Dass der Alltag an der Musikschule in den vergangenen sechs Jahrzehnten nicht nur für die kleinen Künstler, sondern für das ganze Team so manches Auf und Ab zu bieten hatte, machte Schulleiterin Marika Guddat in ihrer Festrede deutlich. Sie erinnerte unter anderem an die schwierige Anfangszeit 1948 in Heringsdorf und die vielen Umstrukturierungen durch Gebietsreformen zu DDR-Zeiten und nach der Wende. Doch immer habe die Schule ihren Weg gefunden und mit einigen Erfolgen sogar überregional für Aufsehen gesorgt.
Beispiele dafür sind das 1986 gegründete und 2010 wiederbelebte deutsch-polnische Akkordeonorchester sowie die regelmäßigen Auftritte beim Usedomer Musikfestival. Und beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ heimsen die Schüler regelmäßig viele erste Preise ein. Mit Christine Ohl, Alicia Kunzika, Wilhelm Szigat, Christoph Lewke und Janina Kraft, Christopher Siebert und Charlotte Kolkwitz haben es sieben Schüler sogar bis zum Bundesfinale geschafft. Möglich sei dies nur dank der engagierten Arbeit der 22 festangestellten Lehrer und der acht Honorarkräfte, bei denen sich die Chefin symbolisch mit einem kleinen Büchlein der Jubiläumsveranstaltungen bedankte. Eine genauso dickes Dankeschön gebühre den engagierten Eltern, den Mitgliedern des Fördervereins sowie den vielen Freunden und Förderern der Musikschule. Diese ließen sich natürlich auch zum Jubiläum nicht lumpen und hatten reichlich Geschenke mitgebracht.So konnte sich Marika Guddat über etliche Schecks freuen, mit denen sie viele Tasten auf dem Spendenbarometer für den neuen Konzertflügel füllen konnte. Insgesamt kamen bei der Festveranstaltung 6375 Euro zusammen, sodass mit mittlerweile 13 500 Euro knapp die Hälfte der nötigen Summe aufgebracht ist. Mindestens genauso wichtig war für die Schulleitung indes die Aussage von Dennis Gutgesell, der als 2. Stellvertreter der Landrätin bekräftigte, dass der Kreis als Träger trotz aller Sparvorgaben Kürzungen im Bereich der Musikschulen verhindern will.
AnzeigenKurier, 13.11.2013