Viel Spaß am Musizieren von Pippi Langstrumpf bis zum Tanzalarm
Flottes Willkommen für die neuen Schüler der Kreismusikschule Wolgast-Anklam
Wolgast (AK/olm). Das Herzklopfen war Maximilian Schiller deutlich anzumerken: Zum ersten Mal stand der Sechsjährige am Sonnabend beim Begrüßungskonzert der Musikschule Wolgast-Anklam mit seiner Violine vor dem Publikum in der Aula der Kosegarten-Schule und das, obwohl er erst im Frühling mit dem Unterricht auf diesem schwierigen Instrument begonnen hat. Ganz ohne Noten wagte er sich auf die große Bühne und bekam von den Zuhörern viel Applaus, auch wenn ihn seine Mutti wegen eines kleinen Hängers im Stück erst einmal trösten musste.
Eines haben er und die anderen kleinen Solisten des Konzertes auf jeden Fall geschafft: Den vielen anderen Neuanfängern Mut und Lust auf das Erlernen ihrer Instrumente zu machen. Denn sie zeigten nicht nur, was man in kurzer Zeit erreichen kann, sondern auch, wie vielseitig die Welt der Musik ist - von Mozart bis zum Pippi-Langstrumpf-Lied, das Avelina Neye auf der Blockflöte vortrug. Mit Annika Ott und ihrer Gitarre, Gina-Marie Büttner am Keyboard, Mai Linh am Klavier und Arne Zander an den Drums war zudem ein breites Spektrum der unterrichteten Instrumente vertreten.Wie viel Spaß das gemeinsame Musizieren im Ensemble macht, zeigten die Bigband der Musikschule, die die Besucher vor dem Konzert unterhielt sowie das Bläserensemble und das Blockflötenensemble, das als Hingucker noch etwas ganz Besonderes auf die Bühne brachte: ein Blockflöten-Gummistiefelorchestrion. Für viel Schwung sorgte auf der Bühne zudem der „Tanzalarm“ der kleinen Tanzmäuse unter Leitung von Kathleen Marzahl. In das Geburtstagsständchen für Gitarrenlehrer Uriel Alatriste stimmte schließlich der ganze Saal mit ein.
Unter den insgesamt 125 Schülern, die sich in diesem Jahr neu an der Kreismusikschule angemeldet haben, sind übrigens auch einige erwachsene Abc-Schützen. „Wir haben Schüler im Alter zwischen vier und 70 Jahren. Das zeigt, dass es nie zu spät ist und man sich auch später im Leben noch einen Kindheitstraum erfüllen“, machte Musikschulleiterin Marika Guddat deutlich. Und den Wunsch, ein Instrument zu erlernen, hegen nach einer neuen Umfrage 47 Prozent all derer, die diese Chance in der Kindheit nicht hatten. Damit dieser Wunsch Wirklichkeit wird, braucht es - egal in welchem Alter - viel Willenskraft und Durchhaltevermögen. Marika Guddat appellierte daher auch an die Eltern, ihre Kinder darin zu bestärken, bei Problemen nicht gleich autzugeben. „Wenn diese Durststrecke überstanden ist. macht es hinterher noch einmal so viel Spaß“, weiß sie aus Erfahrung.
AnzeigenKurier, 24.10.2012