Neue Ideen der Musikschule
Bund und Land finanzieren derzeit zum Großteil die Musikschule
bok Wolgast. Die Musikschule ist mehr als eine Stätte, in der Kinder, Jugendliche und Musiker, die aus dem Jugendalter heraus sind, Kreativität üben und zeigen können. Sie ist eine Einrichtung der Kunst und Kultur, von der es nur wenige im Kreisgebiet gibt.
»Derzeit bekommt die Schule große Unterstützung von Bund und Land«, so der stellvertretende Direktor und Lehrer für Schlagzeug, Manfred Fretwurst. Momentan werden 75 Prozent des Haushaltes der Musikschule dadurch abgedeckt. Was bedeutet, daß zwölf Arbeitskräfte beschäftigt werden können. Die übrigen 25 Prozent müssen vom Kreishaushalt dazugegeben werden. Ist letzterer für die Musikschule bestätigt, werden neun Arbeitskräfte über AB-Maßnahmen beschäftigt.
»Vom Kreistag wurde eindeutig beschlossen, daß die Musikschule erhalten bleibt«, sagt Fretwurst weiter. Ein Zeichen, daß auch den Verantwortlichen des Kreises der Weiterbestand der Schule am Herzen liegt. Rund 4000 Unterschriften, die im Rahmen einer Sammlung zusammengekommen sind, zeigen darüber hinaus das große Interesse der Eltern und Bürger am Aufrechterhalten des Musikschulbetriebes.
»Die derzeitige Zahl der Schüler, die in der Schule Unterricht bekommen, liegt bei 550«, so Fretwurst. Man könne davon ausgehen, daß sie sich bis zum Beginn der Sommerferien auf 600 erhöht. Ein positives Fazit, denn auch mit neuer Entgeltordnung steigt die Zahl der Schüler weiter.
Neben Wolgast wird zusätzlich in der Heringsdorfer, der Lassarier und der Usedomer Schule Musikunterricht angeboten. Wobei in Usedom momentan Cello durch den amtierenden Direktor der Musikschule Martin Braun, und in Lassan Akkordeon durch Dr. Hans Luck unterrichtet wird.
Beide Lehrer sind für interessierte Eltern und Schüler die jeweiligen Ansprechpartner in den genannten Schulen. Für den Unterricht anmelden können sich alle, die Lust am Musizieren haben, wobei man sich auch bemühe, den Instrumentenwünschen nachzukommen. »Sobald sich vier Schüler an einem Ort für ein Instrument entscheiden — beispielsweise, es finden sich vier Trompetenschüler — kommt der entsprechende Lehrer in den Ort und erteilt dort Unterricht«, äußert Fretwurst. In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, daß die Räume in den Schulen für den Unterricht kostenlos zur Verfügung stehen.
Besonderes Interesse besteht seitens der Musikschule an der Ausbildung von Schülern an Blechblasinstrumenten wie Trompete und Posaune und an Streichinstrumenten wie Violine und Bratsche.
Für Kinder, die noch im Kindergarten sind bietet die Schule in einem Kurs von zwei Jahren eine allgemeine musikalische Ausbildung an. Hier lernen die Kinder beispielsweise singen, tanzen und räumliches Erkennen.
Ein Konzert — das für viele Musikschüler ein Höhepunkt ist — findet am 2. Juni statt. Darüber hinaus gibt es eine monatliche Konzertreihe im Alten- und Pflegeheim, das immer mit Begeisterung aufgenommen wird.
Informationen für Interessierte können in der Musikschule eingeholt oder unter Wolgast 24 13 erfragt werden.
Im Mai wird dann eine erste konstituierende Sitzung zur Gründung eines Fördervereins der Musikschule Wolgast stattfinden. Ein weiteres Zeichen, daß man sich für den Erhalt und das Vorwärtskommen der Musikschule einsetzt.
Wolgaster Anzeiger, 23.04.1991