Freizeit ohne freie Zeit
Kreismusikschule formiert beim Gitarren-Workshop in Peenemünde ein Orchester
Peenemünde (IK). Das lange Wochenende mit Reformationstag kam Marika Guddat gerade recht für eine Probenfreizeit mit den Gitarrenschülern der Kreismusikschule. 31 Kinder und Jugendliche nahmen die Einladung der Musikschulleiterin zum Gitarren-Workshop im Schullandheim Camp Peenemünde an, und so klangen bald aus vielen Räumen Gitarrenakkorde, gezupft und geschlagen.
Das Besondere an diesem Wochenende war, dass die Gitarrenschüler ihre Lehrstücke auch einmal in größeren Gruppen einstudieren konnten. Die zehnjährige Darlyn Olbrich aus Koserow spielt schon seit fünf Jahren auf der Gitarre. Sie hat auch schon öfter an den Probenfreizeiten teilgenommen und findet es immer wieder spannend, die Wirkung ihres Instrumentes in großen Gruppen zu erleben. „Das klingt ganz anders“, schwärmt sie. Allerdings höre sich Darlyns Gitarrenspiel auch allein schon sehr gut an, meinte Marika Guddat. Deshalb soll sie auch am Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ im Januar 2012 in Stralsund teilnehmen, informierte die Schulleiterin. Die 14-jährige Dorothea Hanke aus Wolgast spielt schon seit sechs Jahren Gitarre, doch an der Probenfreizeit nahm sie zum ersten Mal teil. „Das Spielen in einer großen Gruppe macht wirklich Spaß“, stellte sie fest und freute sich schon auf den Auftritt im Gitarrenorchester. Zum Abschluss des Gitarrenworkshops gaben sie am Montag ein einstündiges Konzert im Haus des Gastes in Karlshagen. Mit Freizeit hatte das lange Wochenende im Schulladheim allerdings wenig zu tun. Zumindest für die vier Musiklehrer Marika Guddat, Ulrike Gaßner, Anette Richter und Andreas Peters war der Zeitplan eng geknüpft. Schließlich sollte aus den 31 Einzelschülern - Anfänger bis Fortgeschrittene, acht bis 15 Jahre alt - in drei Tagen ein vollständiges Gitarrenorchester werden. Deshalb ging es auch schon am Freitagnachmittag nach der Begrüßung gleich mit Üben los. Andreas Peters versammelte alle Schüler zum gemeinsamen Gitarrenspiel um sich. Das machte so viel Spaß, dass die „Großen“ kaum ein Ende fanden. Am Samstag wurde in allen Ecken, in kleinen und in großen Gruppen geübt, geübt und noch mal geübt. Der zehnjährige Yorick Armin-Gaßner aus Greifswald hatte den Song „Ich wollt, ich wär ein Huhn“ bereits in fast allen Stimmlagen drauf. „Ich kann auch ‚Ich wollt, ich wär ein Hahn‘, versicherte er der Lehrerin und Mutti Ulrike Gaßner. Dabei hat er erst im vorigen Sommer mit dem Gitarrenspiel begonnen. Das würde ihm so gut gefallen, dass auf seinem Weihnachtswunschzettel Gitarrensaiten ganz oben stünden und gleich darunter eine Rockgitarre.
AnzeigenKurier, 03.11.2011, IK