Viel Applaus für Insulaner
Deutsch-polnisches Akkordeon-Orchester tritt beim Internationalen Festival in Koszalin auf
Wolgast (AK). Aufregende Tage mit vielen spannenden Begegnungen haben die Mädchen und Jungen des deutsch-polnischen Akkordeon-Orchesters der Kreismusikschule Ostvorpommem hinter sich. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Cathleen Holz und Andrea Neye sowie Schulleiterin Marika Guddat, ihrem Swinemünder Kollegen Krzysztof Naklicki und mehreren Eltemvertretern nahmen sie am viertägigen Internationalen Akkordeonfestival im polnischen Koszalin teil.
Im vergangenen Jahr hatte das Ensemble dort seinen ersten gemeinsamen Auftritt und wurde von vielen anderen Teilnehmern zum Weitermachen ermuntert. Bei der diesjährigen Rückkehr gehörte das Orchester nun schon fast zur Familie. „Im Gegensatz zu einem Wettbewerb gibt es hier ein schönes Miteinander. Freundlichkeit und gegenseitiger Austausch sind die Stärken des Festivals“, schildert Andrea Neye. Viele polnische Kollegen seien von der Idee eines deutsch-polnischen Orchesters begeistert und würden dieses gern erweitem. Ob an den regelmäßigen Proben künftig weitere polnische Kinder teilnehmen können, ist allerdings wie so oft vor allem von der Finanzierung abhängig.
Derzeit werden die Probenzeiten des Orchesters von der EU und aus dem Pomerania-Fonds für kleine Projekte gefördert. So konnten neun deutsche Musikschüler und weitere neun Kinder und Jugendliche aus Swinemünde nach Koszalin fahren. Die Sieben- bis 17-Jährigen spielten sowohl im ganzen Orchester als auch in der sogenannten Mini- und Maxigruppe. Für den Festivalauttritt hatten sie sich vorher bei zwei intensiven Probetagen in Kartshagen und Swinemünde vorbereitet und ein Programm einstudiert.
Natürlich wurde auch vor Ort noch fleißig geübt. Zunächst stand jedoch ein Begrüßungskonzert mit dem gastgebenden Akkordeonorchester von Koszalin auf dem Programm. Am zweiten Tag hörten sie vormittags anderen Akkordeongruppen zu, bevor am Nachmittag eine intensive Probenarbeit mit Krzysztof Naklicki und abends das Konzert einer litauischen Gruppe mit Akkordeon, Dombra und Gesang angesagt waren. Am nächsten Tag hatten die Schüler dann selbst ihren großen Auftritt mit der Programm-Präsentation. Anschließend war noch einmal höchste Konzentration bei einem Workshop mit einem Dozenten der Musikhochschule in Lodz, Zbigniew Ignaczewski, gefragt. Er gab unter anderem wichtige Tipps für das Zusammenspiel in einer Gruppe, in der das Ganze immer mehr ist als die Summe der einzelnen Teile. Krönender Abschluss war dann das große Abschlusskonzert, bei dem alle Gruppen noch einmal gemeinsam ihr Können zeigen durften. „Das hat uns am besten gefallen“, waren sich hinterher Benjamin Bade, Niklas Augustin und Paul Börrnert einig. Für die kleinsten Teilnehmer hatte die Reise aber auch noch andere Highlights zu bieten, etwa den Spieleabend mit Marika Guddat, das tägliche Mittag in der Gaststätte und das leckere Eisessen sowie den Einkauf auf polnisch.
Das nächste Treffen des deutsch-polnischen Akkordeonorchesters gibt es übrigens schon kurz nach den Herbstferien. Vom 3. bis 6. November ist das traditionelle Probenwochenende im Peenemünder Schullandheim geplant, bei dem unter anderem der gemeinsame Auftritt zum polnischen Nationalfeiertag am 11. November in Swinemünde vorbereitet wird. Und in Koszalin wollen die kleinen Musiker natürlich auch 2012 wieder dabei sein.
AnzeigenKurier, 13.10.2011