„Treibsand“ treibt nicht mehr umher
Wolgaster Band arbeitet jetzt mit Musiklehrer zusammen - Erster Song soll zum Rockwettbewerb
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo TautzWolgast. Für die sechs Musiker von „Treibsand" war ihr Bandname offenbar lange Zeit ein ungutes Omen: Irgendwie trudelten sie im vergangenen Jahr noch orientierungslos von Probe zu Probe, je nach Stimmung coverten sie Songs aus der Pop-, Soul- und Songwriter-Kiste, und hin und wieder spielten sie vor Mitschülern ihr schmales Repertoire herunter.
Klassischer Popsong
Seit sich die Wolgaster Schülerband jedoch vor einigen Monaten dem Gehör und Geleit von Musiklehrer Thilo Holz anvertraut hat, geht es ernsthafter zu. „Früher hatten wir überhaupt keinen Plan, haben einfach drauflos gespielt. Jetzt sagt uns 'mal jemand, was gut und was schlecht ist, und wie wir's besser machen können", freut sich Gitarristin Julia Marquardt.
Mit dem Fachmann im Rücken traut sich „Treibsand" nun auch ans Komponieren heran. Fürs Erste hat einen Part der musikalisch Erfahrenste der Truppe übernommen: Bassist Maik Reishaus, der nebenher noch in drei anderen Wolgaster Combos die Saiten zupft. Der erste Titel aus seiner Feder - ein klassischer Popsong - heißt „Better Days" und begeisterte bei seiner Erstaufführung am vergangenen Wochenende im Wolgaster Peenebunker das Publikum. Maik glaubt sogar, dass das Lied gut genug ist für den Landesrockwettbewerb, bei dem er „Better Days" jetzt einreichen will.
Ein zweites Stück ist auch schon in Arbeit, doch auf das Nachspielen berühmter Originale wie Madonna wollen und können die Treibsand-Musiker vorerst nicht verzichten. „Jeder kann vorschlagen, was ihm gerade gefällt. Dann versuchen wir, das hinzukriegen", erklärt Sängerin Anja Rambow. Wie auch sonst sollten sie ihr halbstündiges Programm auf die Beine stellen, mit dem sie im Sommer die Auftritte bestreiten wollen. Beim Flughafenfest in Peenemünde, wo sie gemeinsam mit ihren heimischen Kollegen von „Main Offender" auf der Bühne stehen, wagen sich die Gymnasiasten das erste Mal außerhalb von Wolgast vor ein großes Publikum.
Auszug aus einem Artikel der OZ, Mai 2001