Musikschule unter neuer Führung
Marika Guddat ist die neue Leiterin der Kreismusikschule, Andrea Neye ihre Stellvertreterin. Beide setzen auf Dialog und Teamwork.
Von STEFFEN ADLER
Wolgast. „Mein Leben hat sich schon ein wenig verändert, aber das wusste ich ja auch, als ich mich um die Stelle bewarb.“ Für Marika Guddat (43) spielt jetzt der Gitarreunterricht mit zehn Eleven nur noch die zweite Geige. In erster Hinsicht ist sie als neue Leiterin der Kreismusikschule in der Verantwortung. „Der Tagesablauf ist ein ganz anderer. Es bedarf eben vieler Abstimmungen, organisatorischer Aktivitäten, und auch allerhand Papierkram ist zu erledigen“ , sagt die blonde Koserowerin nach gerade mal einer Woche als Chefin. Zeit, sich an die neuen Herausforderungen heranzutasten, hatte sie bereits. Denn seit Juni war sie Stellvertreterin.Diese Aufgabe nimmt jetzt, nachdem Denise Hartmann die Einrichtung verlassen und Marika Guddat deren Job übernommen hat, Andrea Neye (29) wahr. Die Akkordeonlehrerin arbeitet seit 2002 an der Schule und hat - wie ihre neue Chefin - ein instrumentalpädagogisches Studium absolviert. „Jetzt wollen wir erst mal einen Monat gemeinsam die Arbeit machen, um dann zu sehen, was wir anders anpacken können“, blickt Marika Guddat voraus.
Die erste Klippe ist umschifft, das Schuljahr hat reibungslos begonnen, bei rund 1000 Eleven will das schon etwas heißen. Nun geht es dem Führungsduo darum, die bestehenden Kooperationsverträge mit Schulen zu erneuern und weitere abzuschließen. Außerdem steht ganz oben auf ihrem Aufgabenzettel, in den Bemühungen nicht nachzulassen, die vakant gewordene Tanzstelle wieder zu besetzen. Die Ausschreibung läuft noch, und man hofft, dass sich bald jemand dafür interessiert.
„Schließlich wollen wir das Qualifikationsmanagement unserer Schule zu Ende bringen“, sagt die Leiterin. Dazu sind Elternbefragungen auszuwerten, die Außenstandorte zu sichern, ist das Ensemblespiel nach den Wünschen der jungen Musikanten intensiver zu gestalten. „Auf jeden Fall werden wir die Probenlager wie bisher durchführen, das mögen unsere Schüler sehr“, blickt Andrea Neye voraus. Gleiches gilt übrigens für die Klassenvorspiele und die Musizierstunden. Beides gehört zur Ausbildung. Wobei die Schuljahreskonzerte nach Auffassung des neuen Führungsduos ruhig etwas mehr Interesse verdient hätten. „Aber wenn gelegentlich dazu nach Wolgast nur ein paar Leute kommen, um zuzuhören, müssen wir uns überlegen, ob wir künftig nicht hin zu den Leuten gehen“, findet Marika Guddat es richtig, alternative Überlegungen anzustellen. Neben der, gemeinsam mit dem gesamten Kollegium wahrzunehmenden Verantwortung für die Ausbildung in 25 Unterrichtsorten und 45 Unterrichtsstätten werden die Leiterin und ihre Stellvertreterin die Ausbildungsaufgaben auch weiter wahrnehmen, Schüler für „Jugend musiziert“ vorbereiten. Dieser Kontakt müsse unbedingt bleiben.
Ostsee-Zeitung, 05.09.2009, ST. ADLER