Eleven stimmen aufs Fest ein
Gelungene Ratssaal-Premiere für das traditionelle Weihnachtskonzert der Musikschule
Wolgast (AK/olm). Der Umzug hat sich gelohnt. Statt des Saals in der Bahnhofstraße, in dem sich doch nie so ganz die Schulatmosphäre abschütteln lässt, bildete am Sonnabend um 18 Uhr erstmals der Ratssaal im Kornspeicher den stimmungsvollen Rahmen für das traditionelle Weihnachtskonzert der Kreismusikschule in Wolgast. Ähnlich wie in Anklam, wo bereits am Nachmittag 35 Schüler in der Aula des Gymnasiums unterhielten, konnten sich auch die 20 jungen Interpreten in Wolgast über nahezu voll besetzte Reihen freuen.
Natürlich stellten erneut die Eltern und Geschwister der Musikschüler den Großteil des Publikums, doch es gab auch einige, die offensichtlich den Weg vom benachbarten Weihnachtsmarkt in den Ratssaal gefunden hatten. Geboten wurde dem Publikum ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm, das Solo-Darbietungen, Duos und Trios, jüngere und ältere Schüler harmonisch kombinierte. Musikalisch reichte das Spektrum von Johann Sebastian Bachs Präludium c-moll aus dem wohltemperierten Klavier mit Friederike Szigat und Beethovens Klavier-Sonate c-moll mit Charlotte Kolkwitz über von Monique Marschalek und Nadine Seifert gesungene traditionelle Weihnachtslieder bis „A blues day in brazil“ mit Pauline Klein und Laura Mucke. Für das Gitarren-Duo war der Auftritt gleichzeitig Teil ihrer Vorbereitung auf den Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ im Januar. Das galt auch für Lotta Beyrich, die fünf Tänze von Leopold Mozart auf der Geige spielte, für Franz Guddat, Klarinette, und Janine Richter, Klavier, die den Polarstern von Glinka leuchten ließen, sowie für Christopher Siebert. Mit seiner Interpretation des Stücks „B.B. Brel-Bach“ auf dem Akkordeon, sorgte er für einen der Höhepunkte des Konzertes. Zwischen stakkato-artigen Passagen und Klängen, die an eine Kirchenorgel erinnerten, wurde die ganze Vielseitigkeit dieses Instrumentes deutlich.
Buchstäblich familiär ging es zum Ende des Programms zu, als Musikschulleiterin Marika Guddat gemeinsam mit ihrer 15-jährigen Tochter Anne und dem zehnjährigen Sohn Franz auftrat. Mit dem Titel „Inseln der Stille“ von Rolf Zuckowski wünschten sie den Zuhörern „mehr Weihnachten“ und weckten vielleicht in dem einen oder anderen auch die Lust, mal wieder gemeinsam mit den Angehörigen zu musizieren. Als Belohnung für das gelungene Programm konnten sich die Musikschüler übrigens nicht nur über einen Weihnachtsmann, sondern auch über einen gut mit Spenden gefüllten Geigenkasten am Ausgang freuen.
AnzeigenKurier, 17.12.2009, Olm