Bestnoten für junge Musiker mit viel Gefühl
Im Regionalausscheid für „Jugend musiziert“ haben die Ostvorpommern mit viel Einfühlungsvermögen im Ensemble-Spiel die Jury überzeugt.
VON STEFANIE LANINOSTVORPOMMERN. Durchweg erstklassige Auftritte haben am Wochenende die ostvorpommerschen Musikschüler beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ abgeliefert. Zehnmal traten die jungen Künstler vor die Jury des Greifswalder Regionalausscheides und zehnmal bekamen sie den ersten Preis. „Es war wirklich eine Freude, den Schülern beim Spielen zuzugucken. Gerade bei den Ensembles hat man gemerkt, dass sie wirklich gern zusammen spielen, sich kennen und auch mal ein Wort miteinander reden“, sagte Musikschulleiterin Marika Guddat gestern und lobte vor allem den gefühlvollen Vortrag. „Es war eben keine Technik-Jury, das war unser großer Pluspunkt am Wochenende“, erläuterte sie die sehr guten Ergebnisse.
Spitzenreiter ist das Duo Janine Richter (Klavier) und Franz Guddat (Klarinette), die als Ensemble die Höchstpunktzahl 25 erreichten. Der zehnjährige Koserower hatte dieses Ergebnis bereits vor dem Wettbewerb angepeilt. „Mensch Mama, 25 Punkte, das war's doch“, sagte er noch am Freitag, wie Marika Guddat erzählte. „Und ich habe ihm noch erklärt, dass das ganz, ganz selten vergeben wird“, sagte die Musikschulleiterin. Janine Richter „erspielte“ im Gitarrenduo mit der Koserowerin Jessica Behn sogar noch einmal 23 Punkte und bekam damit gleich zweimal die Zulassung zum Landeswettbewerb.
Am 20. und 21. März werden zudem Christoph Lewke aus Zarnekow (Saxophon) und Janika Kraft aus Klein Bünzow (Klavier) in Schwerin gegen die Besten aus Mecklenburg-Vorpommern antreten. Bis dorthin haben es außerdem Pauline Klein und Laura Mucke sowie Angelique Richter und Josephine Walther geschafft. Mit hervorragender Wertung hätten sich auch Lina Sophie Nadler, Alexander Jarling, Darlyn Olbrich und Florin Mucke mit ihrem Gitarrenspiel für die Landesebene qualifiziert. Sie sind für die nächste Stufe des Wettbewerbes allerdings zu jung.Bisher liegt die Musikschule mit den diesjährigen Erfolgen bei „Jugend musiziert“ im üblichen Durchschnitt. In den kommenden Tagen gibt es für all jene, die wegen des Schneesturmes nicht zum Wettbewerb anreisen konnten, aber noch Nachholtermine. Wenn es dort weitere erste Plätze gibt, „gehen wir auf einen Rekord zu“, sagt Marika Guddat. Auf die bereits für die nächste Runde qualifizierten Musiker kommt jetzt aber erstmal eine harte Zeit zu. „Denn es wird vor allem für die Jüngeren einfach langweilig, so lange Zeit immer dieselben Stücke zu üben. Das ist für Kinder ein schweres Brot.“
NordKurier, 02.02.2010, ST. LANIN