Neue Ideen für mehr Ensemble-Arbeit
Marika Guddat zieht positive Bilanz ihres ersten Jahres als Musikschulleiterin
Wolgast (AK/olm). Während die Schüler bereits ihre Ferien genießen, zog Marika Guddat jetzt eine positive Bilanz ihres ersten Jahres als Leiterin der Kreismusikschule Ostvorpommern. „Der Schulbetrieb ist sehr gut gelaufen. Alle Kollegen sind ausgelastet und seit Februar sind auch alle Planstellen wieder besetzt“, nennt sie einige der wichtigsten Eckpunkte. Besonders erfreulich sei, dass nach mehrjähriger Pause nun auch der Bereich Tanz wieder aufgebaut werden kann.
„Es ist ganz gut angelaufen, Frau Elver hat einen leichten Zugang zu den Kindern, aber natürlich ist es nach so einer langen Pause nicht so einfach“, schätzt sie ein. Momentan bietet Seher Elver Jazzdance. Kinderballett, Aerobic, Hip Hop und Stepptanz an. Unterrichtsorte sind die Karlshagener Kita, die Zinnowitzer Grundschule sowie die Musikschulen in Wolgast und Anklam. „In jüngster Zeit haben wir auch kräftig Werbung in Krien gemacht und hoffen, dass wir im nächsten Schuljahr dort beginnen können“, wagt Marika Guddat einen Blick in die Zukunft und hofft, dass der Tanz bald einen ähnlichen Aufschwung erlebt wie der Bläserbereich.
Nachdem es dort einige Jahre eher mau aussah, gibt es derzeit nach ihren Worten vor allem bei Flöte, Klarinette und Saxophon eine große Nachfrage. Bei den Streichern sowie Pianisten könnte es dagegen noch etwas mehr sein. Freie Kapazitäten gibt es im Bereich Anklam und Heringsdorf zudem im Fach Gesang. Insgesamt betreut die Kreismusikschule derzeit inklusive der musikalischen Früherziehung 1041 Schüler. Von diesen gingen 32 Eleven in 21 Wertungen des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ an den Start und sorgten für ausgezeichnete Ergebnisse mit 14 Weiterleitungen zum Landeswettbewerb. Mit Christopher Siebert, Christoph Lewke und Jannica Kraft konnten drei Schüler ihr Können sogar beim Bundeswettbewerb in Lübeck zeigen. „Das war eine tolle Erfahrung und mit dem Bundesfinale in Neubrandenburg haben wir für das nächste Jahr eine zusätzliche Motivation“, so die Schulleiterin, die allerdings etwas bedauert, dass ausgerechnet die in Ostvorpommern traditionell stark vertretenen Gitarren gerade dann ein Jahr aussetzen. Abgesehen vom Wettbewerb waren die Schüler wieder bei zahlreichen Veranstaltungen in der Region zu erleben. So gab es 62 interne Musikschulveranstaltungen und 24 Konzerte außerhalb der Musikschulgebäude, etwa in der Heringsdorfer „Villa Irmgard“ Dazu begleiteten die Kinder und Jugendlichen insgesamt 30-mal Ausstellungseröffnungen, Empfänge oder Feste. Ein schöner Abschluss des Schuljahres war laut Guddat die Teilnahme von 30 Schülern am Landesmusikschultag in Ludwigslust, wo sie zusammen mit jungen Musikern aus ganz Mecklenburg-Vorpommern in einem Orchester mit 110 Teilnehmern musizieren konnten.
Solch eine Größenordnung bleibt für die Ensemblearbeit in Ostvorpommern natürlich Illusion. Doch trotz der bekannten Schwierigkeiten durch lange Fahrtstrecken soll das Zusammenspiel der Schüler künftig noch stärker gefördert werden. „Wir haben einige neue Ideen“, macht Marika Guddat deutlich. So könnte sie sich vorstellen, dass sich Ensembles künftig einmal pro Monat treffen. Die traditionellen Probefreizeiten in Peenemünde soll es natürlich weiterhin geben. Wieder aufbauen möchte sie ein deutsch-polnisches Akkordeonorchester, das es zu DDR-Zeiten schon einmal gab. Erster Schritt dazu ist die Teilnahme von zwölf Akkordeonschülern am Akkordeonfestival in Koszalin vom 23. bis 26. September.
AnzeigenKurier, 22.07.2010