Probenfreizeit lockt viele „Wiederholungstäter“
Intensive Tage in Peenemünde eröffnen Saison der Adventskonzerte für Musikschüler
Peenemünde (AK/olm). Zusätzliches intensives Üben am Sonnabend, wenn andernorts die ersten Adventsmärkte locken? Dass es dabei im Peenemünder Schullandheim dennoch keine langen Gesichter gab, lag vor allem am Spaß, mit dem Jung und Alt gemeinsam bei der Sache waren. Seit 2004 ist die Probenfreizeit der Kreismusikschule Ostvorpommem im herbstlichen Peenemünde Tradition. Diesmal nutzten insgesamt rund 60 Kinder und Jugendliche gemeinsam mit den Lehrern diese Gelegenheit zum gemeinsamen Musizieren, von denen 45 auch im Schullandheim übernachteten.
„Im normalen Unterrichtsalltag können wir solche Arbeit mit größeren Ensembles wegen der vielen Unterrichtsorte und langen Fahrtstrecken kaum anbieten“, schilderte Musikschulleiterin Marika Guddat. Umso mehr bedeuten solche Projekte wie die drei Tage in Peenemünde, an denen Mädchen und Jungen zwischen sieben und 16 Jahren zusammenspielten. Das zeigt sich laut Guddat auch in der großen Zahl der „Wiederholungstäter“. Rund die Hälfte der Teilnehmer war bereits zum zweiten oder dritten Mal dabei.
„Diesmal hatten sich aber auch relativ viele jüngere Schüler gemeldet“, so die Schulleiterin. Erstmals gab es zudem neben dem normalen Probenlager einen Workshop des neuen deutsch-polnischen Akkordeon-Ensembles, zu dem fünf Schüler und zwei Lehrer aus Swinemünde nach Peenemünde gekommen waren. Bekanntlich gibt es seit dem Sommer auf beiden Seiten der Grenze Bemühungen, die zu DDR-Zeiten gepflegte Zusammenarbeit wieder aufleben zu lassen. „Das hängt natürlich immer von unseren finanziellen Möglichkeiten ab“, erläutert Guddat. Die jetzige Probenfreizeit sei nur dank der Unterstützung durch das Land und die Pomerania möglich.
Neben den Akkordeon-Spielern probten von Donnerstag bis Sonntagvormittag auch rund 20 Bläser und fünf Streicher in Peenemünde, während die traditionell starke Gitarren-Fraktion den Rest der Teilnehmer stellte. Die älteren Teilnehmer aller Instrumente bildeten zudem ein kleines „Orchester Kunterbunt“, das speziell den weihnachtlichen Part für das abschließende Konzert am Sonntag um 11 Uhr in der Mölschower Kulturscheune einstudierte. Dabei erklangen auch einige klassische Stücke und Tänze. „Es war ein sehr schönes Konzert, die intensiven Proben haben sich wirklich bezahlt gemacht“, schätzte die stellvertretende Musikschulleiterin Andrea Neye anschließend ein. So seien die Mädchen und Jungen sehr konzentriert bei der Sache gewesen, auch wenn die Temperaturen in der Kulturscheune nicht optimal für ein Konzert waren.
Die Akkordeon-Spieler haben ihren nächsten Auftritt übrigens bereits am morgigen Freitag im Wolgaster Museum „Kaffeemühle“. Beim Weihnachtskonzert um 17 Uhr spielen das Ensemble sowie Solisten auch schon einige Stücke, mit denen sie im Januar am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilnehmen werden.
AnzeigenKurier, 02.12.2010