Daumendrücken für den Wettbewerb
Aufregung macht bei der Generalprobe vor allem den Jüngsten zu schaffen
Koserow (AK/olm). Das Lampenfieber war unverkennbar. Vor allem bei den jüngsten Interpreten ging bei der Generalprobe für den Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ im Atelier Otto Niemeyer-Holstein in Lüttenort noch der eine oder andere Tastenanschlag oder Griff in die Saiten daneben. Doch die Sechs- bis Neunjährigen kämpften tapfer um jeden Ton gegen ihre Aufregung und wurden mit aufmunterndem Applaus bedacht. „Die abschließende Probe in der Musikschule ist bei allen sehr gut gelaufen. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass die Kinder lernen, auch mit der Atmosphäre eines größeren Konzertes umzugehen“, machte Musikschulleiterin Marika Guddat deutlich, die optimistisch ist, dass die Mädchen und Jungen bis zum Auftritt vor der Jury am Wochenende in Greifswald noch den einen oder anderen Schnitzer ausmerzen können.
Etliche der älteren Schüler zeigten schon in Lüttenort überzeugende Auftritte, bei denen auch die Freude deutlich wurde, die sie am Musizieren haben. Doch für die „alten Hasen“ gibt es ebenfalls manch neue Herausforderung. So tritt Laura Mucke, die im Vorjahr als Gitarristin mit ihrer Partnerin Pauline Klein bis zum Landeswettbewerb kam, diesmal in der Kategorie Gesang an. Jannika Kraft, die gemeinsam mit Christoph Lewke, Saxophon, 2010 sogar den Sprung zum Bundeswettbewerb schaffte, stellt sich diesmal als Solo-Pianistin der Konkurrenz. In dieser hart umkämpften Kategorie will sich auch Charlotte Kolkwitz durchsetzen. Die Wolgasterin, die seit vier Jahren zusätzlichen Unterricht am Rostocker Konservatorium und der Young Academy Rostock erhält, lieferte mit ihrem ausdrucksstarken, gefühlvollen Spiel den wohl besten Beitrag des Konzertes. Entsprechend der diesjährigen Wettbewerbskategorien war das Programm im Atelier von Klavier, Streichern und Gesang bestimmt. Außerdem sorgten Akkordeon, Klarinetten sowie die Kombination aus Querflöte und Klarinette für Abwechslung. Auch die erstmals als Wettbewerbskategorie ausgeschriebene E-Gitarre war vertreten.
Da jeder Teilnehmer Stücke aus zwei Epochen spielen muss, war auch das inhaltliche Spektrum weit gefächert und reichte vom Purcell-Menuett über Kompositionen von Mozart, Schumann und Mendelssohn bis zum Lied von „Fuchs und Hase“ oder einem Song des holländischen Gitarristen Olaf Tarenskeen. Nach dem schwungvollen „Rausschmeißer des Klarinetten-Trios gab es schließlich für alle Interpreten einen Handwärmer gegen die kalten Finger vor dem Auftritt sowie Schokolade als Nervennahrung „Ich hoffe, dass am Wochenende alle Teilnehmer ihr Bestes zeigen können und sich das auch in den erzielten Punkten niederschlägt“, so Guddat.
AnzeigenKurier, 27.01.2011