Erfolgreicher Test fürs Landesfinale
Musikschüler begeistern bei Wolgaster Konzert mit Klassik und Jazz
Wolgast (AK/olm). Ein wenig überschwenglich wurden die jungen Musiker von Kulturamtsleiterin Gisela Kretschmer schon als Teilnehmer des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ angekündigt, doch beim Konzert am Freitag im Wolgaster Ratssaal ging es zunächst um die Vorbereitung auf das Landesfinale Ende März in Wismar. Und für die meisten der insgesamt 15 Teilnehmer von der Kreismusikschule Ostvorpommem wird dort auch Endstation sein - egal, wie gut sie spielen. Das liegt daran, dass es erst ab Altersgruppe III eine Weiterleitung zum Bundeswettbewerb gibt.
„Es bringt den Kindern aber trotzdem unheimlich viel für ihre Entwicklung, wenn sie sich auf Landesebene präsentiert und bewiesen haben“, weiß Musikschulleiterin Marika Guddat. Kein Wunder, dass auch die jüngeren Schüler beim Wolgaster Konzert sehr konzentriert bei der Sache waren. Gleichzeitig merkte man ihnen den Spaß am gemeinsamen Musizieren an, etwa Franz Guddat und Clara Liesong, die das Programm mit schwungvollen Jazz-Duetten eröffneten.
Das Violinen-Trio Charlotte Beyrich, Lilly Krause und Xenia Quadt spannte anschließend den musikalischen Bogen von barocken Klängen des französischen Komponisten Joseph Bodin de Boismortier über Carl Orff bis zum gefühlvoll interpretierten „Ose Shalom“ von Ofer Ben-Amots. Auch Lynn Marie Bentzien und Jamie Lee Schröder hatten als Blockflöten-Duo mit der Suite II G-Dur ein Stück von Bodin de Boismortier einstudiert. Das Klarinetten-Trio, bei dem neben Franz Guddat und Max Blücher Lehrerin Karola Baltsch kurzfristig für die erkrankte Lisa Prager einspringen musste, entließ die Zuhörer mit einem schmissigen Auftritt in die Pause.
Für das Glanzlicht des Konzertes sorgte einmal mehr Anna Charlotte Kolkwitz, die mit der Sinfonia f-Moll Nr. 9 von Bach sowie Werken von Clementi, Janáček, Berio und Rachmaninow bewies, dass sie beim Regionalwettbewerb zu Recht mit der Höchstpunktzahl ausgezeichnet wurde. Angesichts solcher Leistungen war es schade, dass abgesehen von den Eltern und Geschwistern der jungen Interpreten nur wenige Musikfreunde den Weg in den Ratssaal fanden. Diese bekamen zum Abschluss noch eine Rarität zu hören. Weil es für ein Duo aus Saxophon und Klarinette nämlich nur relativ wenig Originalnoten gibt, schrieb Jan Hermerschmidt von der Gruppe „Aufwind“ extra ein Stück für das Wettbewerbsprogramm von Leonard Kolkwitz, Klarinette, und Christoph Lewke, Saxophon, mit dem Titel „Klezmerklang“, das ihnen auch beim Landeswettbewerb Glück bringen soll. Denn genau Anna Charlotte Kolkwitz sowie die beiden Sängerinnen Anne Guddat und Laura Mucke, ist für das Duo ein Sprung zum Bundesfinale möglich. Dass diese Veranstaltung erstmals in Neubrandenburg stattfindet, ist eine zusätzliche Motivation.
AnzeigenKurier, 03.03.2011