Konzert mit ganz besonderer Akustik
Das deutsch-polnische Akkordeonorchester lebt wieder auf
Wolgast (AK/tK). Die Kreismusikschule lud nach vollendetem Musikschuljahr zum Abschlusskonzert. Der eigene Saal der Musikschule in der Wolgaster Bahnhofstraße war zu klein. Deshalb freute sich Direktorin Marika Guddat, mit ihren Schülern in der St. Petri Kirche zu musizieren. Auch die zahlreichen Gäste passten in die Kirche. Die Akustik war für Musikschüler und Zuhörer eine Extrazugabe. „Das gemeinsame Musizieren ist einer der schönsten Momente bei der musikalischen Ausbildung“, sagte Marika Guddat.
Die Streicher eröffneten mit dem bekannten Pachelbelkanon den musikalischen Reigen. Dann benötigte ein weiteres, vielköpfiges Ensemble den gesamten Bühnenplatz, das deutsch-polnische Akkordeonorchester. Zuerst die Kleinen, dann die Großen. Alle gemeinsam spielten zum Schluss ein Rondo und eine Polka. Lotte Luck aus Zinnowitz, die gemeinsam mit ihren Mann Hans bereits zu DDR-Zeiten ein deutsch-polnisches Akkordeonschüler-Orchester leitete, hatte sich den ersten Auftritt des neuen Ensembles in der Wolgaster Kirche nicht entgehen lassen. Mit anerkennendem Blick verfolgte sie den Auftritt und spendete gemeinsam mit allen Gästen viel Applaus. Geigertrio, Gitarrengruppe und Bläser gestalteten ein abwechslungsreiches Programm. Mit einem Gitarrensolo besonderer Güte überzeugte Wilhelm Szigat. Dem Klezmertrio Melanie Schultz, Janine Richter und Franz Guddat hätte man wohl noch länger zuhören mögen. „Ein äußerst wichtiger Bestandteil unserer musikalischen Ausbildung ist das öffentliche Musizieren“, gab Marika Guddat einen kleinen Einblick in die Musikschulstatistik. 2010 fanden 146 Veranstaltungen statt, bei denen 2046 Musikschüler und Lehrer mitgewirkt haben. 11 296 Besucher wurden gezählt. Interne und öffentliche Vorspiele, Konzerte, Theater, Veranstaltungen in Kommunen und Schulen zählten dazu. Die Akkordeonisten nahmen am internationalen Festival im polnischen Koszalin teil. Über das Wiederaufleben des deutsch-polnischen Akkordeonorchesters freue man sich am meisten, so Marika Guddat.
AnzeigenKurier, 23.06.2011